Ökodorf Sieben Linden

Nun war ich endlich in Sieben Linden. Von dem ich schon soviel tolles gehört habe, und tatsächlich ist es ökologisch sehr weit. Die Verwaltungsstruktur ist sehr komplex, das durch Fachgruppen und Aufgabenteilung dennoch gut funktioniert.

Erreichen konnte ich das Ökodorf gut mit dem Bus, der hält direkt am Eingang an einer recht neuen Bushaltestelle. Das Fahrrad war im Zug und der Anreise eher hinderlich. Es ist abgelegen in der Natur, mit viel Wald drumherum. Es sind um die 80 ha Land mit viel Wald. Somit können sie vom eigenen Wald ihre Öfen heizen.

Ob im Wohnwagen, oder Stroh-/Lehmhaus, kann man so das ganze Jahr über dort leben. Angenehmer als in südlicheren Ländern, die oft keine Heizung nutzen oder eingeschränkt, es aber dennoch kalt wird, nach Sonnenuntergang.

Das neue Gästehaus ist der Inbegriff des ökologischen Bauens. Es hat alles, was auch nicht so Öko-Gäste brauchen und dennoch so nachhaltig wie möglich. Das Kompostklo fühlt sich an, wie ein Wasserklo, nur musste ich keine Spülung drücken. Das Abwasser wird von der Schilfanlage gereinigt und so in natürlichen Kreislauf zurückgeführt. Der Lehmputz ist angenehm und sieht auch mit den Flaschenlampen schön aus.

Jeder wird hier toleriert, ob Religion oder Ernährung usw., beim gemeinsamen Essen gibt es viel Vegan und vegetarisch, schön gekennzeichnet, denke in der Wohnung essen manche auch Tiere.

Tiere gibt es hier auch, Alpakas. Da sind die Hintergrund-Geschichten interessant, wie die Entscheidungsfindung dann in der Praxis abläuft. Da es bei so vielen Leuten (ca. 150, mit vielen Kindern), alle Ansichten gibt. Um auch zu einer Entscheidung zu kommen, wurde das Konsens/Konsent verfahren optimiert. Also weg vom Veto, der zu blockierend sein kann, hin zum geringsten Widerstand. Das alle bedenken gehört werden, und so auch beseitigt werden können, es aber weiter geht in der Entscheidung. Sehr faszinierend, die bieten auch Seminare an, zu solchen Themen.

Daneben ist der Löschteich, der zum Baden benutzt wird. Die Schilfanlage filter das Abwasser und aus dem großen Garten, bekommen sie das meiste, was sie zum Essen brauchen.

Für das Leben in so einem Ökodorf kommen um die 700 € monatlich, an Kosten auf einen zu. Darin sind die Bio-Verpflegung, Heizung und alles Sonstige schon drin. Je nachdem, was du für dich an Extras benötigst, kommt das dazu.

Im Naturwarenladen gibt es solche Extras, aber auch viel selbst gemachtes. Bei der Frage, ob die Backwaren auch selber gemacht sind, war die Bäckerin hinter mir gestanden. Der Kreislauf des Konsumierens und des Herstellens ist hier also fühlbar.

Ich komme auf jeden Fall wieder, wahrscheinlich zum Intensiv-Seminar. Das ist oft ausgebucht, vielleicht klappt es im Sommer.

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