Das erste nachhaltige Projekt in Mexiko, zentral Amerika, man sagt oft Südamerika, oft zählt Mexiko sogar zu Nordamerika.
Zutut’ha ist eine recht neue Gemeinschaft. Bisher lebten die im Ort und pendelten immer zum Projekt. Erst seit kurzem Leben die hier. Davor waren sie in Sotuta, dem nächsten kleineren Ort am Ende der Hoppelstraße.
Zutut‘ha kommt von der Maya Sprache und bedeutet: Wasserquelle und drehendes Rad. Hoffe, ich habe das richtig verstanden. Wer Maya kann, darf mich gern berichtigen, oder auch dort war. 🙂
Da das neu ist, kaufen die noch Essen und Trinken im Dorf ein. Die Pendeln auch noch oft zum Haus dort. Da das Internet hier vor Ort nicht so gut ist.
Es wird geschaut, dass kein Müll entsteht. Plastikverpackung wird in Flaschen gesammelt und fest-gestampft. Dann wird das so hart, das man damit bauen kann. Es ist interessant, den Volunteers hier zuzuschauen, was die mitbringen. Was wer braucht oder denkt zu brauchen und was wo man sichwirklich wichtig ist. Wenn einer erzählt, wie toll nun Käse wäre, wollen es auf einmal viele und der Käse in Yucatan ist so was wie Milchpulver mit Käsegeschmack.
Was mich daran erinnert, das die meisten Bedürfnisse vom System kommen und nicht unsere Entscheidung ist. Also Gehirnwäsche, das schon als Kleinkind anfängt.
Ihr denkt, dass euer Lebensstiel ist eure Entscheidung?? In den meisten Fällen nicht, vor allem wenn es ums kaufen oder eine Dienstleistung geht.
Jeder kann das lernen, auch du. Besuche ein nachhaltig lebendes Dorf und mache mit.
Was auch super schön war, ist dieses enge Gruppengefühl. Kaum zu glauben wie man mit fremden, in so kurzer Zeit eine Herzbindung aufbaut. Im Kreis kann jeder seine Gefühle erzählen, das haben wir verloren. Die Nachbarn kennt man, sieht man aber kaum. Möchte vielleicht auch nichts mit denen zu tun haben. Die Familie wohnt meist in verteilten Orten. Durch das Auto sind wir so zerstreut worden, das die Gemeinschaft verloren ging. Auf dem Land habe ich das noch ein bisschen mitbekommen. Man kannte so gut wie jeden im Dorf. Nun kennt man mehr Leute in den sozialen Medien, als um einen herum. Denke viele wollen nun zurück, gemeinsam Kinder aufziehen, als Dorf und nicht abgeben in Kindi oder zu Babysittern. Viele Eltern, oder gerade alleinerziehende sind oft überlastet, weil sie keine Gemeinschaft haben zum Teilen.
Hier umarmt man sich viel. Die Leute sind ohne Druck und Hektik, einfach freundlich, es gibt ja auch nichts zum Aufregen, wo man sich reinsteigern kann. Bei Fehlern wird nach Lösungen geschaut und nicht darauf rum Getrampelt.
Einer kann gut Fermentieren, der hat den übrigen Honig angesetzt und andere Sachen, da sieht man wieder, wie der Alkohol dann viel zerstört. Die Leute wollen Party und eine Party meint, nicht Langzeitumarmen und reden und tanzen, sondern trinken, tanzen und übertreiben. Auch geraucht wird noch gern. Komisch, obwohl es ein Ort ist, an dem man gern ist, wo man beobachten kann, wollen die Leute doch noch ihren Kopf ablenken und in die tollen Sphären der Drogen abtauchen. Manche habe schon viel Schlechtes erlebt und müssen das immer noch wegdrängen. Denke die Vergangenheit loszulassen ist schwer, obwohl es einem so guttun würde. Kann es nur empfehlen, übe immer wieder, das erlebte zu akzeptieren und weiterzugehen. Dann geht es viel besser weiter.
Hier haben sich „Freunde“ dann ausgetauscht, über ihr Erlebnisse geredet, wo sie sonst nie erzählen. Das fehlt uns oft, manche kaufen sich dann Redepartner, echt komisch unser System.
Hier kann sich auch jeder zurückziehen, wenn er das braucht. Einfach in den Garten oder Wald gehen und schon ist man allein. Oder ins Zelt oder so.
Das seht ihr ja in den nächsten Videos.
Liebe Grüße
Euer Martin